Kontemplation

Der schwarze Abrieb der Zeit

unter den Nägeln, abends,

wenn du die Hände betrachtest,

und deine Taten bewertest.

 

Oder du hast nur mit den

Fingerkuppen aufs Blatt getrommelt,

ungeduldig wie immer,

während das Leben dich

 

zeichnete mit spröder Kohle,

die du frißt, weil du endlich

erhört werden willst von den Wölfen.

Und morgens dann, die Schatten-

 

bemalung unter den Augen

betrachtend, erschrickst du

vor deinem eigenen, vor deinem

ganz persönlichen Krieg.

 

Januar 2013, für Nüra